Erste gemeinsame Übung nach Corona

Am Samstag den 12.6.2021 war es endlich so weit. Nach 15 Monaten und einem Tag (seit 13.3.2020) durften wir das erste mal wieder als kompletter Löschzug Rheinbreitbach gemeinsam eine Übung durchführen. Und diese Gelegenheit haben wir uns auch nicht nehmen lassen. Bis auf sechs Kameraden, die aus beruflichen Gründen verhindert waren, ist der gesamte Löschzug pünktlich im Gerätehaus angetreten. Gleichwohl zwar fast alle bereits zweimal geimpft sind (oder als genesen gelten) haben wir uns entschlossen im Vorfeld der Übung kollektiv einen Schnelltest durchzuführen, da bei einigen Kameraden die 14 Tage nach der zweiten Impfung noch nicht erreicht waren. Nachdem der Test allen ein “NEGATIV” als Ergebnis lieferte, war es uns möglich unsere Übung auch ohne Maske durchzuführen.

Thema unserer ersten gemeinsamen Übung war die “Brandbekämpfung eines Gebäudebrandes”, die wir am Bauhof der Ortsgemeinde durchführten.

Da noch fünf unserer Atemschutz-Geräte-Träger (AGT) ihre jährliche Pflichtübung unter schwerem Atemschutz absolvieren mussten, haben wir zwei Angriffstrupps (je zwei Mann) auf die Suche nach zwei vermissten Personen ins Gebäude geschickt. Um die Sichtbehinderung einer akuten Rauchentwicklung zu simulieren, wurden die Visiere der Atemanschlüsse mit blauer Folie abgeklebt.

Während des Einsatzes wurde dann ein Atemschutz-Unfall simuliert, so dass auch der draußen wartende Sicherheitstrupp zum Einsatz kam, um den verletzten Kameraden zu retten. Wie im echten Einsatz wurden der Innenangriff von einem Gruppenführer angeführt und die Kameraden unter Atemschutz wurden durch einen Atemschutzüberwacher unterstützt. Dieser fragt unter Anderem regelmäßig den Druck im Atemschutzgerät  ab, um sicherzustellen, dass die AGT im Innenangriff auf jedenfall rechtzeitig den Rückweg antreten, bevor ihnen die Luft ausgeht. Außerdem dokumentiert der Atemschutzüberwacher nach Rückmeldung der Trupps deren aktuelle Position im Gebäude, um im Fall eines Atemschutz-Unfalls den Sicherungstrupp zielgerichtet und direkt zum Verletzten Kameraden lotsen zu können. Weitere Aufgabe der Atemschutzüberwachung ist auch die Dokumentation von Rückmeldungen der Angriffstrupps, beispielsweise über den Fund einer der gesuchten Personen.

Der Rest des Löschzuges hat sich mit dem Thema “Außenangriff” auseinander gesetzt. Neben Gerätekunde, in der die Funktionsweise und Einsatzzwecke der verschiedenen Löscharmaturen aufgefrischt wurde, wurde auch der praktische Umgang mit dem Gerät geübt. Insbesondere unsere Nachwuchs-Kameraden konnten auf diese Weise einmal ein Gefühl dafür entwickeln, welche Kräfte der Wasserdruck im Schlauch freisetzen kann und wie unterschiedlich sich verschiedene Geräte in der Handhabung darstellen. Selbstverständlich haben wir, aus Gründen des Umweltschutzes, auf die Verwendung von Schaummittel verzichtet und auch die Schaumrohrer nur mit reinem Wasser betrieben.

Gegen 16 Uhr konnten dann alle Abschnittsleiter “Erfolg” vermelden. Die vermissten Personen konnten gerettet werden und dem (imaginären) Rettungsdienst übergeben werden, die Trupps im Außenangriff vermeldten “Feuer aus” und selbst der Kamerad, der einen Atemschutz-Notfall erlitten hatte, war wieder wohl auf.

Nach Rückkehr zum Gerätehaus wurden, wie immer, erstmal die Fahrzeuge wieder voll einsatzbereit gemacht. Nasse Schläuche wurden durch trockene, frische Schläuche ersetzt, schmutzige Schläuche gereinigt, die benutzten Atemschutzgeräte durch frische ersetzt, so dass wir gegen 16:30 wieder vollständig für den Ernstfall ausgerüstet waren.

Nach der Abschlussbesprechung hat es sich unsere Wehrführung nicht nehmen lassen, dem Löschzug ein paar Pizzen zu spendieren, so dass ein erfolgreicher und schöner Übungsdienst einen schönen Ausklang nehmen konnte.

Abschließend möchte ich gerne noch ausführen, dass in den vergangenen Monaten durchaus Übungen stattfanden, aber mit sehr unterschiedlicher Ausgestaltung: Vom 13.3. bis 25.5. ist der Übungsbetrieb komplett eingestellt worden, gleiches galt vom 1.11. bis 30.11.. Dazwischen erfolgte der Übungsbetrieb in zwei Gruppen. Ab dem 1.12.2020 wäre ein Übungsbetrieb mit 6 Personen möglich gewesen. Da es aber mit 6 Personen kaum möglich ist, einen sinnvollen Übungsbetrieb durchzuführen, wurde auf diese Option verzichtet, so dass der Übungsbetrieb defacto bis zum 31.12.2020 vollständig ruhte. Seit Anfang diesen Jahres, war es möglich in normaler Löschgruppenstärke (9 Personen) zu üben, was dann in den vergangenen Monaten auch so gehandhabt wurde. Umso mehr freuen wir uns, nun wieder alle gemeinsam für den Ernstfall trainieren zu dürfen und wünschen uns sehr, dass dies so bleibt.